Dass das Thema Heim- und Verdingkinder auch heute noch « unter den Nägeln » brennt, bewies der gut besuchte Buchabend « Mein Leben bitte in Papier einpacken » mit der Autorin Annemarie Iten.

Eindrücklich und bewegend erzählte Iten den Anwesenden, wie sie als 7-Jährige nach dem Suizid des überforderten Vaters (die geliebte Mutter verlor sie kurz zuvor infolge Krankheit), fast über Nacht mit 3 ihren Geschwistern ins Kinderheim in Einsiedeln versorgt wurde. Statt der vermeintlichen Betreuung, Unterstützung und Fürsorge begann für Annemarie Iten aber ein langer und steiniger Leidensweg.

Danach wurden viele Fragen vom Publikum gestellt, und Iten erklärte, dass sie erst vor etwa 4 Jahren erstmals Einsicht in einige Akten erhielt, aber Vieles bis heute nicht oder nur ansatzweise aufgeklärt ist von dem, was sie damals durchmachen musste. Und es gäbe Leute, die ihr auch heute noch sagen, sie solle diese alten « Geschichten » doch endlich ruhen lassen.